PASSION.LEIDENSCHAFT III
Eine Ausstellungsfolge
März – Mai 2015
HAP Grieshaber: Kreuzwege. Holzschnitte
HAP Grieshaber, 1909 - 1981.
Während der Zeit des Nationalsozialismus mit Berufsverbot belegt, profilierte er sich nach dem zweiten Weltkrieg als betont politisch engagierter Künstler. Teilnahme an der documenta 1, 2 und 3;
große Ausstellungen, bedeutende Aufträge in öffentlichen Räumen und zahlreiche Auszeichnungen wiesen ihn in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Repräsentanten moderner Holzschnittkunst
schlechthin aus.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen als Leihgabe aus dem Kunstmuseum Spendhaus, Reutlingen, zwei Holzschnittzyklen, die der Künstler auf dem „Zenit seiner Popularität und auf dem Höhepunkt
seiner Produktivität“ schuf: der Polnische Kreuzweg (1967) als Beitrag zur Aussöhnung zwischen Deutschland und Polen und der Kreuzweg der Versöhnung (1969).
Gerhard Trieb: apocalypsis.Dürervariationen
Der Salzburger Künstler Gerhard Trieb, geboren 1958, weist ein breites Werk als Bildhauer, Zeichner, Holzschneider und Medienkünstler auf.
Mit Albrecht Dürers Zyklus zur Apokalypse des Johannes setzt er sich in einer Installation von 16 Varianten auseinander. Er verbindet mit Wachs überzogene Reproduktionen der Dürerblätter mit
monochromen, schwarzen „Bilder- Spiegeln“.
Wie in der Kölner Kunst-Station St. Peter bereits gezeigt und im Wienand Verlag publiziert, begleitet der Theologe, Publizist und Kunstvermittler Pater Friedhelm Mennekes SJ, mit seinen Texten
die „apocalypsis“.
Die Gengenbacher Passionsteppiche
In einem weiteren Ausstellungskomplex erzählen die Gengenbacher Passionsteppiche die Leidensgeschichte Jesu in dramatischen Bildern.
Es sind Meisterwerke der Textilkunst, die um das Jahr 1600, vermutlich im Elsaß entstanden sind. Teils in direkter Kopie, teils in Abwandlungen wurden Holzschnitte von Albrecht Dürer und aus der
Dürer-Nähe verwendet. Den besonderen Rang der Tapisserien zeigt auch der Weg, den weitere Teile bis ins Metropolitan Museum in New York nahmen.
Das internationale Forschungsprojekt um diesen Teppichzyklus wird frühestens zur Ausstellung 2016 seine bemerkenswerten Ergebnisse präsentieren. Mit der diesjährigen Ausstellung jedoch können die Tapisserien nach einem umfassenden Reinigungsprozess bereits in neuen Vitrinen angemessen geschützt und gut
sichtbar präsentiert werden.